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Giftpflanzen Garten

Giftpflanzen und Kinder

Giftpflanzen: Diese 5 Pflanzen solltest du von deinen Kindern fern halten!

Im Folgenden zähle ich dir 5 Giftpflanzen bzw. giftige Pflanzenteile auf. Von denen weiß ich es sicher, dass sie giftig sind! Die letztere wird dich vielleicht erstaunen, weil du sie sicher kennst und auch schon selbst gegessen hast… Bist du neugierig geworden?

Ehrlich gesagt, ich habe auch giftige Pflanzen im Garten! Nicht so sehr giftig, aber giftig. Besser ist natürlich dieses Risiko zu vermeiden, indem du alle giftigen Pflanzen aus deinem Garten verbannst! Denn Kindern kommt gerne mal etwas zwischen die Zähne! Vor allem den Kleinsten oder wenn es sich um eine besonders rote und attraktive Frucht handelt!

Warum sind Giftpflanzen eigentlich so attraktiv?

Die Farbe Rot hat einen außergewöhnlichen Charakter. Zum einen ist ihre Wirkung (rote Früchte, rote Blütenblätter z.B. der Rose) allein schon sehr faszinierend. Dann dient die Farbe Rot auch noch als Warnsignal. Nicht nur in der Natur, nein auch bei uns Menschen: auf der Straße, im Labor etc. Die Besonderheit der emittierenden Wellenlänge kommt da ins Spiel! In der Natur kann Rot als Warnsignal dienen, sodass die Pflanze selbst geschützt bleibt vor z.B. Tieren. Aber Rot kann auch genau das Gegenteil bewirken. Zum Beispiel scheinen rote Beeren sehr attraktiv auf Vögel zu wirken. Hier ist der Grund der Kontrast zum Hintergrund. Gerade in der Reifezeit vieler Obstarten verfärbt sich das Laub und das rote Obst sticht hervor!

Kein Wunder dass da auch Kleinkinder, ja manchmal sogar wir Erwachsenen fasziniert sind!

Beschreibung der Giftigkeit:

Die offizielle Liste giftiger Pflanzen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wurde am 17. April 2000 im Bundesanzeiger (v. 06.05.2000, Jahrgang 52, Nr. 86, S. 8517) veröffentlicht.

Darin wird geraten, die in dieser Liste aufgeführten Pflanzen nicht in der Nähe von Spielorten, Einrichtungen etc. für Kinder und auch nicht im Privatbereich, zu pflanzen!

In der Liste sind die aufgeführten Pflanzen in 3 Toxizitäten-Stufen eingeteilt, wobei die Toxizität 1 nicht aufgelistet wird!

Toxizität 1: Sehr viele Pflanzen enthalten Inhaltsstoffe, die in großen Mengen aufgenommen – Unwohlsein und leichte Vergiftungen hervorrufen. Bei Kontakt können sie auch Haut- und Augenreizungen auslösen. Die Übergänge zwischen giftig und ungiftig sind oft fließend!

Toxizität 2: „Die Aufnahme kleiner Mengen kann zu mittelschweren Vergiftungen führen“

Toxizität 3: „Die Aufnahme kleiner Mengen kann zu sehr schweren bis tödlichen Vergiftungen führen“

Link: Offizielle Giftpflanzenliste vom 17. April 2000

 
 

Giftpflanze Nr. 1: Maiglöckchen

Das Maiglöckchen hat in der oben genannten Liste die Toxizitäten Stufe 2. Giftig sind ihre Blüten, ihre Blätter und ihre Beeren. Sie kann sehr leicht mit dem schmackhaften Bärlauch verwechselt werden. Sogar ich kann das nicht sicher unterscheiden. Über den Geruch könnte man die Pflanze noch identifizieren, aber das ist ja nicht sicher. Sicher ist: Du musst wissen, was du an einen Ort gepflanzt hast oder nicht!

Auch sicher ist: Beide, sowohl das Maiglöckchen, als auch der Bärlauch können sich zu haufenweise vermehren, sodass du nicht mehr Herr der Lage bist…

 

Giftpflanze Nr. 2:  Eibe

Die Eibe hat die Toxizitäten Stuf Nr. 3! Ist also durchaus tödlich! Leider wird sie sehr gerne als Zierde gepflanzt. Sie ist nicht nur wegen ihrer roten Beeren sehr schön anzusehen, sondern auch wegen den weichen Nadeln als Ziergehölze sehr beliebt. Aber gerade aus den genannten Gründen sind auch mal Kinder gleich mal begeistert. Ich würde behaupten wenn die Fichte am stärksten pikst, dann pikst sogar noch die Tanne, aber die Eibe nicht! Giftig sind die Nadeln und die (zerbissenen) Samen!

 
 
 

Giftpflanze Nr. 3: Tollkirsche

Die Tollkirsche hat ebenfalls die Toxizitäten Stufe 3! Tödlich! Ihre Früchte, Blätter und Wurzeln sind giftig! Verwechselt werden können gerade die Früchte, die den Kirschen sehr ähnlich sehen!

 

Giftpflanze Nr. 4: Die Engelstrompete und andere Trompetensträucher

Die beliebte Kübelpflanze für den Balkon und Garten ist nicht nur wunderschön mit ihren langen Blütenkelchen, sondern auch noch winterhart. Sie strömt einen unwiderstehlichen Duft aus, vor allem wenn man in lauen Sommernächten an ihr vorbeigeht… Nur leider zählt sie zu den 10 giftigsten Pflanzen Deutschlands! Sämtliche Pflanzenteile an diesem Blütenstrauch sind giftig. Insbesondere auch die Wurzeln und Samen. Vor allem für Kinder, Jugendliche und Haustiere ist absolute Vorsicht geboten! Es besteht Lebensgefahr! (Toxizitäten Stufe 3)

 
 
 

Giftpflanze Nr. 5: grüne Tomaten…

Wer hat sie nicht im Garten, die schmackhafte Tomate? Ein so beliebtes Gemüse darf in keinem Garten fehlen! Ja aber Achtung die grünen unreifen Tomaten sind tatsächlich giftig! Vorsicht also, wenn Kinderhände bei der Ernte helfen und die grünen Tomaten (zwischen den Roten!) zupfen! Schnell will da auch mal eine im Mund landen! Die grünen Tomaten gehören der Pflanzenfamilie der Solanaceae an. Wie der Name schon sagt, enthalten Solanaceae den Stoff Solanin! Hört sich kompliziert an, ist auch lateinisch! Das Solanin ist ein giftiger Stoff, der zu den Alkaloiden zählt. Dieser Stoff dient der Pflanze als Abwehrmechanismus. So trägt er dazu bei, dass sich keine Tiere so leicht an die grünen Tomaten machen, solange auch der Samen im Inneren noch nicht reif ist! Erst die rote oder gelbe Tomate ist genießbar. Denn jetzt sind auch die Samen reif genug und tragen zur Fortpflanzung bei! Der bittere Geschmack der grünen Tomate kann in höheren Dosen  Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Allerdings müsstest du da schon zwischen 12 – 15 grüne Tomaten komplett verschlingen! (Bei Kindern könnte bereits eine kleinere Dosis wirken, da sie ja ein geringeres Körpergewicht und einen kleineren Körper haben). Inwiefern bedenklich? Was soll ich sagen, die grünen Früchte schmecken ja auch nicht, also lässt man da auch eher die Finger davon! (Ein Beispiel für Toxizitäten Stufe 1).

 

 

Aber die 5 aufgezählten Pflanzen sind natürlich lange nicht alle. Ich weiß noch, dass der Goldregen, der Oleander, die Herbstzeitlose (Verwechslung auch mit dem Maiglöckchen und dem Bärlauch evtl. möglich!), Efeu, blauer Eisenhut, Fingerhut etc. aber ganz besonders der Bärenklau giftig sind!

Alle giftigen Pflanzen kann ich hier nicht aufzählen oder kenne sie wahrscheinlich auch nicht! Deshalb habe ich dir hier mehrere Listen mit giftigen Pflanzen noch zusätzlich verlinkt:

Gefahren auf dem Spaziergang:

Auf Spaziergängen besonders auch im Wald möchte ich noch den Hinweis geben, keine wilden Beeren (Himbeeren oder Brombeeren etc.) zu naschen. Auch, wenn die nicht giftig sind. Denn es könnte sich der Fuchsbandwurm dort eingefunden haben. Dieser wird, wie der Name schon sagt, vom Fuchs übertragen und ist leider ein Wirt, der gern auch mal beim Menschen parasitiert. Die Gefährlichkeit (Bandwurm kann Tumor auslösen) wird manchmal infrage gestellt, aber ich rate, diesen Zwischenwirt lieber zu meiden, indem du deine Kinder nicht am Waldesrand naschen lässt!

Na und die anderen Gefahren sind natürlich die roten, gelben, weißen, bunten Beeren oder Pilze oder auch jegliche Pflanzenteile auf dem Weg zu naschen, vor allem wenn du sie nicht kennst! Aber was erkläre ich da, das weißt du ja bereits! Denn selbst im Kindermärchen heißt es schon: „Komm nicht vom Wege ab…“

Den letzten Tipp den ich auch noch weitergeben möchte:

Obst und Gemüse, dass an sehr stark befahrenen Straßen wächst, würde ich auch nicht meinen Kindern zum Essen geben. Denn dieses kann von Schadstoffen (der Abgase, Rußpartikel & Co.) belastet sein. Allerdings kommt natürlich gerade in Deutschland auch ein Teil der Abgase durch den sauren Regen zurück auf unser Angebautes, sei es Obst, Gemüse oder Getreide. Es lässt sich nicht ganz umgehen!

Giftnotruf! Anlaufstellen für den Notfall!

Es gibt Anlaufstellen, die ich weiterempfehlen würde, wenn du die Vermutung hast, dass dein Kind ein giftiges Pflanzenteil erwischt haben könnte!

 

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Michaela von michaelas-agrarblog.de

Hallo, ich bin Michaela. Groß geworden in der Landwirtschaft und selbst Landwirtin. Mittlerweile habe ich selbst vier Kinder. Dort hege und pflege ich nicht nur unseren Gemüsegarten für unsere Großfamilie mit Mama (Ich), Papa, Oma, Opa, Großonkel und natürlich den Kindern, sondern auch die alten Obstbäume und Wiesen und Landschaftselemente um unseren Hof. Auch bewirtschaften wir unsere Äcker, Wiesen und Wälder, haben eine kleine Bullenmast und Kleinvieh. Das Bloggen ist mein Hobby geworden. Ich möchte dich mitnehmen, zurück zur Natur. Möglichst natürlich zu leben. Mein Wissen dazu hole ich sowohl aus meinem Studium, als natürlich auch aus jahrelanger Praxiserfahrung. Übrigens liegt es mir am Herzen auch meinen Kindern naturnahe Erfahrungen, das Gärtnern und draußen aktiv sein, beizubringen.

* Technische Universität München: Agrar- und Gartenwissenschaften
Master of Science (Pflanzenwissenschaften)

* Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf
Bachelor of Science

* Maria-Ward-Gymnasium Augsburg
Leistungskurse Biologie und Mathematik